Schweregrad III:
13 – 18 Punkte
Die Belastung durch den Tinnitus ist als „schwer“ zu bewerten.
Das bedeutet, dass Ihr Leben vom Tinnitus in weiten Teilen beeinträchtigt ist und eine normale Lebensführung wegen dem Tinnitus nicht mehr möglich ist.
Die Ausprägung ist so stark, dass Sie wegen dem Tinnitus vermutlich unter psychischen Symptomen leiden. Diese äussern sich in der Regel als Anpassungsstörung, akute Belastungsreaktion, als depressive oder als Angstsymptomatik.
In der Regel nehmen Sie Ihren Tinnitus permanent wahr und Symptome wie Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und ein erhöhtes Anspannungsniveau beeinträchtigen Sie zusätzlich.
Von der psychischen Seite her ist die Beeinträchtigung so stark, dass meistens eine ganze Reihe von Symptomen vorliegen, die sich meistens auf die Stimmung und die Ängstlichkeit beziehen: So findet sich häufig eine permanente Beschäftigung mit sorgenvollen oder negativen Gedanken, eine sog. Grübelneigung. Die Stimmung ist ausgeprägt niedergedrückt, es finden sich nur wenige Dinge die noch Spaß machen, oder das Interesse wecken. Es ist ausgesprochen schwer sich zu Aktivitäten aufzuraffen und sehr häufig beobachten wir einen zunehmenden sozialen Rückzug. Es finden sich fast immer ausgeprägte Schlafstörungen, sowohl was das Einschlafen als auch das Durchschlafen betrifft.
Wenn diese Symptome auftreten sprechen wir von einem depressiven Syndrom oder einfach von Depressionen.
In diesem Fall müssen zwei unterschiedliche Dinge behandelt werden. Der Tinnitus und die zusätzliche psychische Symptomatik:
Im Bezug auf den Tinnitus ist ein ausführliches Training angezeigt, damit Sie lernen können, Ihren Tinnitus zu bewältigen und ihn in den Griff bekommen können.
Arbeiten Sie hierfür das Programm und die Übungen sorgfältig durch; auch mit mehreren „Durchgängen“.
Für die psychische Symptomatik gibt es mehrere verschiedene Behandlungsmöglichkeiten - je nachdem, ob sie entweder reaktiv durch den Tinnitus bedingt ist oder ob sie als eigenständiges Problem aufgetreten ist.
Wenn Sie das Programm durchgearbeitet haben und die Techniken anwenden, dann wird ihr Tinnitus sie weniger beeinträchtigen und damit eine reaktive Symptomatik ebenfalls zurückgehen.
Wenn dies nicht der Fall ist, dann sollten Sie eine Behandlung dieser psychischen Symptome in Betracht ziehen.
Sie sollten dann einen Termin bei einem Psychiater und/oder Psychotherapeuten ausmachen und das weitere Vorgehen und evtl. Medikamente mit ihm besprechen.
Unter Umständen ist eine stationäre Behandlung in einer Fachklinik sinnvoll, die sowohl den Tinnitus als auch die zusätzliche Symptomatik behandelt.
Ein solcher stationärer Aufenthalt dauert in der Regel zwischen 4 und 7 Wochen und wird von den Krankenkassen übernommen.